Der Erfolg eines Unternehmens hängt in der heutigen Zeit zu einem großen Teil von dessen Auftritt im Web ab und somit kommt kein Werbetreibender um digitales Marketing herum. Leistungen, wie Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenwerbung (SEA), die richtige Social Media Strategie oder das Website Management werden in Anspruch genommen, um online Erfolge erzielen zu können und langfristig neue Kunden zu generieren und bereits bestehende an sich zu binden.
Solche Agentur Leistungen sind natürlich mit Kosten verbunden, welche richtig verbucht werden müssen. Doch wie funktioniert eine solche Verbuchung und was muss dabei beachtet werden?
Marketing Agentur Leistungen: wie richtig verbuchen?
Marketing gehört im Grunde zum Vertrieb. Denn nur die Kunden kaufen Waren und Dienstleistungen ein, die davon erfahren haben, dass es das Angebot gibt. Ohne Marketing würde es also zu Verpackungs- und Versandkosten gar nicht kommen.
Das Marketing Konzept, eine gedruckte Broschüre, das Webdesign im Online-Shop oder die Planung und Durchführung einer Social Media Kampagne sind also Aufwendungen im Vertrieb. In der Buchhaltung muss man das allerdings getrennt betrachten.
Wer also zur Buchführung verpflichtet ist, muss die Kosten differenzieren. Leider ist die Zuordnung, was auf der Kostenseite Marketing und was ausschließlich Vertrieb ist, oft gar nicht eindeutig. Da entwickelt beispielsweise eine Werbeagentur ein innovatives Verpackungsdesign. Es entsteht ein ganz besonderer Karton, der so nur für den Versand der Auftrag gebenden Firma eingesetzt wird und einen hohen Wiedererkennungswert hat. Der Karton ist also Verpackungsmaterial aber gleichzeitig ein guter Werbeträger. Hier vermischen sich Verpackungskosten mit einer Marketingmaßnahme.
Beispiel: Online-Shop
Natürlich braucht ein Online-Shop eine gut gestaltete Webseite: Die Webseite ist der Shop. Da stecken eine Menge kreative Leistung und Marketingüberlegungen drin. Die Webseite ist aber sowohl eine Marketingmaßnahme als auch Vertriebsinstrument. Denn die Shop-Software ist gleichzeitig das Warenwirtschaftssystem oder ein Teil davon.
Agenturkosten verbuchen
In beiden Fällen ist es also nicht einfach, die Marketingkosten von den Vertriebskosten abzugrenzen. Für die richtige Buchung von Marketingkosten muss man sich zunächst zwei Fragen stellen:
- Kann man die Marketingkosten exakt beziffern?
- Gehören alle Marketingkosten auch zu den Vertriebskosten?
- Sieht das Buchungssystem vor, die Marketingkosten den Produkten oder einzelnen Aktionen zuzuordnen?
Wer eine Marketingagentur beauftragt, erhält über die erbrachten Leistungen eine Rechnung.
Die Kosten für die Marketingmaßnahmen sind also exakt ermittelt. Sie sind eine Betriebsausgabe und voll steuerlich absetzbar. Die auf der Rechnung ausgewiesene Umsatzsteuer berechtigt zum Vorsteuerabzug (Ausnahme: Der Rechnungsempfänger ist Kleinunternehmer, dann ist er nicht vorsteuerabzugsberechtigt).
Doch zunächst muss die Rechnung in der Buchhaltung ordnungsgemäß verbucht sein. Daher die Frage: Wieviel Vertriebsanteil steckt darin? Der individuelle Karton ist in seiner Entwicklungsphase eine Ausgabe, die rein zum Marketing gehört. Die Rechnung der Werbeagentur fällt also dem Buchungskonto Marketing zu. Der genaue Buchungsgang hängt davon ab, mit welchem Buchungssystem das Unternehmen arbeitet. Eine universell richtige Lösung gibt es da nicht, denn es hängt von den internen Organisationsstrukturen einer Firma ab, wie sie genau buchen muss.
Entscheidend ist, dass Kosten konsequent immer den passenden Konten zugeordnet bleiben.
Die Kreative Leistung, die den besonderen Karton hervorgebracht hat, das Grafikdesign etc. ordnet man direkt dem Marketing zu. Ab sofort bestellt die Firma aber regelmäßig bei einer Druckerei diesen Karton in unterschiedlichen Größen und Mengen nach. Hier entstehen Vertriebskosten, denn es ist eine Verpackungsmaterialbestellung. Gleichzeit ist der Karton aber immer noch Werbeträger.
Marketing- oder Vertriebskosten: Was gehört wozu?
Es gibt also Situationen, in denen eine saubere Trennung in der Buchhaltung nötig ist, obwohl Vertrieb und Marketing eigentlich ständig ineinander greifen und zusammen gehören. Wer die Kosten separat betrachten muss, muss konsequent bei der Zuordnung sein.
Zu den Marketingkosten zählen üblicher Weise alle Kosten dafür, Produkt und Firma bekannter zu machen:
- Gehälter für eigene Marketingmitarbeiter
- Rechnungen externer Dienstleister wie z.B. Marketingagenturen
- Teilnahme an Tagungen und Messen
- Anzeigenschaltung
- Reisekosten von Vertretern oder für Messeteilnahme
- Nutzungsrechte an Bildern
- Druck von Flyern oder Broschüren
- Gestaltung von Produktwebseiten.
Alles, was dazu da ist, das Produkt zum Kunden zu bringen, zählt zu den Vertriebskosten:
- Gehälter der Vertriebsmitarbeiter
- Fahrzeugkosten für Fahrzeuge, die zu Vertriebszwecken eingesetzt werden
- Verpackungsmaterialien
- Versandkosten, Porto
- Transportkosten wie Rechnungen von Spediteuren etc.
- Verkäuferprovisionen
Warum ist die getrennte Buchung überhaupt wichtig?
Marketing- und Vertriebskosten sind wichtige Bestandteile der Gesamtkalkulation. Wer sauber trennt, hat nicht nur seine Buchhaltung top in Schuss. Die getrennte Betrachtung ermöglicht, die Budgets genau zu betrachten. Welche Vertriebskosten entstehen bei welchen Produkten oder pro Kunde oder Bestellung. Das gleiche gilt für das Marketing-Budget: Die Wirksamkeit von Maßnahmen ist besser prüfbar, wenn buchhalterisch die Kosten genau differenziert wurden.
Sie interessieren sich für Leistungen aus dem digitalen Marketing und wollen diese gemeinsam mit eviom entwickeln und umsetzen? Dann nehmen Sie jetzt Kontakt zu uns auf.
Über den Autor:
Paul-Alexander Thies ist Geschäftsführer von Billomat, der Online-Buchhaltung für Kleinunternehmer, Selbständige und Mittelständler. Während seines Studiums gründete Paul-Alexander Thies sein erstes Unternehmen und weiß über die Herausforderungen der Existenzgründung Bescheid. In den letzten 8 Jahren arbeitete Paul-Alexander Thies als Führungskraft Senior Management für Groupon, Payleven (Rocket Internet) & Travador.
Wir sind gerne für Sie da
Ihr Ansprechpartner bei eviom
Olena Sikorska
Director Digital Marketing
Telefon: +49 89 / 99 82 71 8 07
Fax: +49 89 / 99 82 71 8 99
Mobil: +49 176 / 105 23 677
Email: os@eviom.com