7,7 Milliarden € Umsatz und fast 25% des gesamten deutschen Online-Handelsumsatzes*! Das sind die Zahlen vom Branchen-Riesen Amazon für das Jahr 2013, Tendenz steigend.
Doch nun rüsten sich die sozialen Netzwerke Facebook und Twitter den König vom Thron zu stoßen, oder zumindest einen empfindlichen Schlag zu verpassen! Denn derzeit testen die beiden Netzwerke den Kauf von Waren mittels One-Click-Button. Doch wie genau soll das Ganze von Statten gehen?
Der Facebook Buy-Button
Ein Produkt kaufen, ohne den Newsfeed auf Facebook zu verlassen? Für einige ausgewählte Unternehmen aus den USA ist dies bereits im Rahmen eines Testlaufs möglich. Nutzer sollen demnach, nach Hinterlegung ihrer Zahlungsdaten, mittels eines simplen Klicks auf den „Kaufen“-Button Ware praktisch und schnell erstehen können. Dies wäre ein weiterer Schritt in Richtung Umsatz-Diversifizierung, verdient Facebook doch bis dato fast seinen gesamten Umsatz allein durch Werbung. Ob sich der Netzwerkriese dabei für die Verbreitung des Beitrags wie bei den Facebook Ads bezahlen lässt, oder sogar eine Umsatzbeteiligung anstrebt, ist bisher nicht bekannt.
Sicher ist, dass auch bei einem positiven Testverlauf deutsche Nutzer frühestens Anfang 2015 in den Genuss der Funktion kommen werden.
Das vorläufige Design des neuen Facebook Buy-Button
Der Twitter Buy-Button
Ähnliches gilt für den Kurznachrichtendienst Twitter, der im Vergleich zu den USA hierzulande immer noch ein Schattendasein fristet. Erst vor wenigen Tagen starteten hier die ersten Testversuche, bisher ist der Test dabei wiederrum auf die USA und die Android- und IOS-App des Netzwerks beschränkt. Im Gegensatz zu Facebook könnte die Plattform aufgrund ihrer Schnelligkeit hierbei besonders bei Spontankäufern und mit temporären Angeboten punkten. Nicht die schlechteste Methode, wenn man davon ausgeht, dass Nutzer wohl eher kleinere Produkte in sozialen Netzwerken kaufen werden.
Was bringen die neuen Buy-Buttons
Die Testphase der beiden Dienste zeigt eines: Allein auf Werbeumsatz wollen sich die beiden Netzwerke nicht mehr festlegen. Gerade Unternehmen, die regelmäßig neue Produkte vorstellen, können durch die Einfachheit der beiden neuen Buttons mit einer Mehrzahl an Leads auf den sozialen Netzwerken rechnen. Dadurch wird auch der große Kritikpunkt, dass der ROI von Social-Media-Maßnahmen nicht berechnet werden kann, dank der Lead-Generierung durch die Buy-Buttons der Vergangenheit angehören.
Die weitere Testphase verspricht spannend zu werden: Nehmen die Nutzer die neuen Buy-Buttons an? Wie sieht es gerade in Deutschland mit der Einhaltung der Datenschutzrichtlinien aus? Werden sich die Klickraten für die Unternehmen steigern lassen? Für E-Commerce Unternehmen bieten die neuen Funktionen in Zukunft wohl eine neue, spannende Verkaufsplattform für ihre Produkte. Trotz neuen Features stellen jedoch weder Facebook noch Twitter einen ernsthaften Konkurrenten für Amazon dar.
*http://www.spiegel.de/netzwelt/web/amazon-kontrolliert-ein-viertel-des-deutschen-online-handels-a-950821.html
Quellen: YouTube/Twitter; facebook.com/business